• DE
  • Gelebte „Corporate Responsibility“ sorgt für Kinderlachen in Botswana

    Seit Anfang Januar 2014 ist die STEAG Energy Services Botswana (SESBW) für die Betriebsführung des Kraftwerks Morupule B (4 x 150 MW) in Botswana verantwortlich.  Nur ca. 40 km von dem Kraftwerksstandort Palapye entfernt, in der Nähe der Gemeinde Serowe mit ca. 40.000 Einwohnern, liegt das SOS Kinderdorf Serowe.

    Als sich 2016 die Geschäftsführer der SES Botswana, Ralf Nagel und Stefan Strube, einen Eindruck von dem Leben im SOS Kinderdorf  verschaffen wollten, stellten sie schnell fest, dass es den Bewohnern, insbesondere den Kindern und Jugendlichen, an für uns selbstverständlichen Dingen, wie beispielsweise passender Kleidung, Schuhwerk und Schulmaterialien mangelte. Sofort stand fest, dass hier im Rahmen von Social Responsibility ein großer Handlungsbedarf besteht.

    Im Zuge dessen entschloss sich die SES Botswana nach Gesprächen mit dem Leiter des SOS Kinderdorfes Serowe, ein sehr dringendes Projekt und zwar die notwendige Renovierung und komplette Neuausstattung eines sogenannten „Short Term Care House“ zu verwirklichen. Ein Gebäude, in dem sich Betreuer des Kinderdorfes um Kinder kümmern, deren Eltern über einen absehbaren Zeitraum nicht für die Versorgung und Betreuung ihrer Kinder aufkommen können. Um sicherzustellen, dass dieses Projekt  schnell und unproblematisch umgesetzt wird, war es das Ziel, der SESBW durch eigenständige Organisation direkte Hilfe vor Ort zu leisten. Im Dezember 2017 wurden die Renovierungsarbeiten abgeschlossen und die Neuausstattung mit Möbeln, Kücheneinrichtung und Elektrogeräten komplementiert. Gerade rechtzeitig, um die Übergabe des Hauses mit einer großen Weihnachtsfeier für die Kinder zu verknüpfen und gemeinsam gebührend zu feiern. Doch bei dieser Aktion sollte es nicht bleiben. Zusätzlich zu der Renovierung des „Short Term Care House“ seitens der SES Botswana setzte sich die Geschäftsführung für eine private Kleidersammlung in Deutschland ein, die den Kindern, Jugendlichen und ihren Betreuern im Kinderdorf zugutekommen sollte. Cornelia Nagel, Ehefrau von Ralf Nagel, engagierte sich in hohem Maße für die Organisation der Kleidersammlung. Sie aktivierte im privaten Umfeld so viele Spender, dass letztendlich eine Sammlung zustande kam, die einen 20“ Container komplett befüllte. Bei den Spenden ging es weit über Kleiderspenden hinaus, denn auch  Spielzeuge, Spielgeräte und sogar Kinderwagen sollten neue Besitzer in Serowe finden. „Die Idee von der Kleidersammlung hatte solche Kreise gezogen, dass wir bei uns im Haus, inklusive der Kellerräume, kaum noch ausreichend Raum hatten, die Spendenmaterialien zu lagern“, so Ralf Nagel.

    Da die gesammelten Gaben sicher und reibungslos in Serowe ankommen sollten galt es im Vorfeld, den Transport zu organisieren. Dies beinhaltete unter anderem, dass die Zollrichtlinien für den Überseetransport akribisch eingehalten werden mussten. Um den strengen Richtlinien zu entsprechen, erstellte Cornelia Nagel ein 150-seitiges Inhaltsverzeichnis über die gesamten Spenden zur Vorlage beim Zoll. Zudem wurde das Auswärtige Amt in Botswana über die geplante Lieferung informiert, um Unterstützung bei etwaigen Importproblemen zu erhalten. Aber auch das Aufbereiten sowie Verpacken der Kleidung und der diversen anderen Spenden stellte zunächst eine Herausforderung dar. Dieser Herausforderung begegnete Cornelia Nagel mit der Idee, anstelle ihrer Geburtstagsparty eine Bügelparty zu feiern. „Also lud Cornelia Freunde, Bekannte und Verwandte mit der Aufforderung ein, ihre Bügeleisen und Bügelbretter mitzubringen, um gemeinsam an diesem Tag mit dem ausgegebenen Motto „Wir Bügeln für Botswana“ einen Teil der Kleiderspenden für Serowe aufzubereiten“, berichtete Ralf Nagel. Die Aktion fand ausnahmslos großen Zuspruch und wurde des Öfteren wiederholt, so dass die Kleiderspende mit vielen helfenden Händen aufbereitet werden konnte. Frisch gewaschen, gebügelt, gezählt und in 272 Bananenkisten einsortiert  ging es für die Spenden per Überseecontainer (mit insgesamt 2,7 t Inhalt) weiter Richtung Ziel.

    SES Botswana erklärte sich kurzerhand und gerne bereit, die Transportkosten zu übernehmen, so dass nach Beendigung der Vorbereitungen der Spendencontainer losgeschickt werden konnte. Aufgrund der guten Planung erreichte er ohne Probleme Anfang April das Kinderdorf in Serowe. Dort wurde der Container im Rahmen einer von der SESBW organisierten Feierlichkeit für die Kinder in Empfang genommen und entladen. „Die Kinder sangen und tanzten und bekamen Geschenke“, so Ralf Nagel. Ihre Reaktion alleine war Dank genug für die Mühen, die im Vorfeld angefallen waren. Zum Schluss stellte sich sogar heraus, dass die Spenden einen solchen Umfang hatten, dass zwei weitere SOS Kinderdörfer in Botswana versorgt werden konnten und für ein weitreichendes Kinderlachen im Land sorgten.