Energiewende erfordert moderne Lösungen: einzigartiger Elektrodenkessel am STEAG Standort Fenne
Die Sektorkopplung wird als ein wichtiges Element für das Gelingen der Energiewende angesehen. Im Saarland hat STEAG eine Anlage errichtet, die ein temporäres Überangebot von Strom aus erneuerbaren Quellen als Fernwärme nutzbar macht.
Welche Perspektiven bietet der E-Kessel für die Energiewende?
Ein Elektrodenkessel, kurz E-Kessel, kann verschiedene Zwecke erfüllen. Zum einen entnimmt er dem Stromnetz überschüssige Energie, wenn gerade – beispielsweise bei strahlendem Sonnenschein und starkem Wind – mehr Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugt als verbraucht wird. Damit wird die Stabilität des Stromnetzes sichergestellt. Zum anderen kann ein E-Kessel einspringen, wenn zwar Wärme benötigt wird, aber nicht genug, dass sich die Anfahrt eines Kraftwerks lohnen würde. Ein weiterer Aspekt, der in Zukunft an Bedeutung gewinnen dürfte, ist die Kraft-Wärme-Kopplung: Was passiert, wenn ein Kraftwerk Wärme liefern muss, aber gerade kein Strom benötigt wird? Das ist kein Problem, solange die Strompreise kostendeckend sind. Sind die Strompreise niedrig oder gar negativ, lohnt sich der Einsatz eines E-Kessels, um den ungewollt produzierten Strom in zusätzlich nutzbare Wärme umwandeln zu können.
Was ist eigentlich das Besondere an einem Elektrodenkessel?
Am Standort Völklingen-Fenne werden innovative Anwendungsmöglichkeiten für den E-Kessel und die ferngesteuerte, stromnetzgeführte Fahrweise ausprobiert. Besonders die Laständerungsgeschwindigkeit und Regelfähigkeit sind hervorzuheben – der STEAG E-Kessel erreicht innerhalb von 30 Sekunden nach einem Abruf durch den Netzbetreiber seine maximale Leistung und kann diese exakt und damit unabhängig vom Projekt in Fenne einsetzen, wenn kurzfristig ein Wärmeerzeuger benötigt wird – etwa zur Besicherung einer Wärmeversorgung. Ein E-Kessel arbeitet lokal fast vollkommen emissionslos. Das Genehmigungsverfahren ist deshalb recht einfach und die Errichtungsdauer vergleichsweise kurz. Für die Realisierung des Projekts wurde weniger als ein Jahr benötigt.
