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  • Strom aus dem Container

    STEAG stellt NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart in Neu Delhi ressourcenschonende Stromerzeugung für den indischen Markt vor

     

    Essen/Neu Delhi. Mehr als 1,3 Milliarden Menschen und ein starkes Wirtschaftswachstum führen zu einer enormen Nachfrage bei Waren, Dienstleistungen und Rohstoffen in Indien. Die Entwicklung der Infrastruktur, insbesondere der unbeschränkte Zugang zu Elektrizität in ländlichen Regionen, stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar. Darüber, welchen Beitrag ein Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen bei dieser Aufgabe leistet, informierte sich NRW-Wirtschaftsminister Prof. Andreas Pinkwart am Montag, 4. Februar, auf Einladung der STEAG in Neu Delhi.

    Im Konferenzcenter India Habitat Centre der indischen Hauptstadt begrüßte Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG GmbH, den NRW-Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie. Joachim Rumstadt stellte dem Minister eine dezentrale und ressourcenschonende Stromerzeugung auf PV-Basis vor, die STEAG in Indien anbietet. Begleitet wurde Andreas Pinkwart von einer Wirtschaftsdelegation, der weitere Unternehmensvertreter aus Nordrhein-Westfalen angehören. „Wirtschaftswachstum braucht Energie, flächendeckend und zuverlässig“, sagte Joachim Rumstadt zur Begrüßung.

    Seit den 1990er-Jahren ist der Essener Energieerzeuger mit seiner Tochter STEAG Energy Services (SES) in Indien aktiv und bietet sein Know-how in allen Bereichen des Energiesektors an. Minister Pinkwart zeigte sich beeindruckt und sagte: „Der Photovoltaik-Container der Steag ist ein gutes Beispiel dafür, welche innovativen Produkte aus der Verbindung von Know-how und Kompetenz aus Nordrhein-Westfalen und Indien entstehen können. Ich wünsche mir, dass viele Entrepreneure in Nordrhein-Westfalen die Chancen erkennen und nutzen, die der Zukunftsmarkt Indien eröffnet.”

    „Ich wünsche mir, dass viele Entrepreneure die Chancen erkennen.“

    Die SES beschäftigt in Indien mittlerweile rund 1.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – mehr als in jedem anderen Land jenseits der deutschen Grenze und baute über Jahre ein belastbares Netzwerk und lokale Kompetenz auf. STEAG verfügt in Indien über gewachsene Marktkenntnis und entwickelt dort eigene technische Lösungen. Eine dieser Lösungen wurde Minister Pinkwart in Form eines 6 Meter langen und 2,45 Meter breiten Überseecontainers anschaulich und begehbar präsentiert: Eine containerbasierte Hybrid-Photovoltaikanlage, die um Batterien ergänzt zuverlässig bis zu 24 Stunden am Tag Strom liefert – mit und ohne Netzanbindung.

    „STEAG setzt mit seiner Entwicklung da an, wo gesellschaftliche Entwicklung und wirtschaftliches Wachstum in Indien gebremst wird“, sagte Joachim Rumstadt. Im ländlichen Raum ist die Anbindung an das Stromnetz bestenfalls unzuverlässig, in vielen Gebieten gibt es gar keine Elektrifizierung. Trotz vorhandener Pläne und bereitgestellter Budgets bleiben einfachste Annehmlichkeiten für viele Millionen Menschen ein Traum. Vor diesem Hintergrund hat die SES diese effektive Solar-Lösung entwickelt. Die Leistung reicht von 4 bis 8 Kilowatt Peak (kWp).

    Robuste Technik kann schnell in Betrieb genommen werden

    Die in Indien mit robuster Technik vorinstallierten Container können schnell eingerichtet und einfach in Betrieb genommen werden. Der Container dient zunächst als Transportbehälter, in dem die gesamte Ausrüstung angeliefert wird. Der am Bestimmungsort dann verfügbare Stauraum ist so vorbereit, dass er multifunktional genutzt werden kann.

    Gemeinsam mit der renommierten indischen non-profit Organisation „The Energy and Resources Institute (teri)“ wird STEAG diese technische Lösung in Indien und Ländern Afrikas vermarkten. Das unabhängige Institut sucht seit Mitte der 1970er-Jahre nach nachhaltigen Lösungen, um die Lebensbedingungen der indischen Bevölkerung kontinuierlich zu verbessern.

    Den ersten Container hat STEAG an die Dr. Nalin Singhal Memorial Stiftung übergeben. Er ist im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh im Einsatz. In der Stadt Gorakhpur versorgt die Photovoltaikanlage ein Projekt der Nichtregierungsorganisation (NGO) URJA Energy zuverlässig mit Strom. URJA setzt sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen und die Förderung der Gesundheit von Frauen ein. Im Rahmen des Projekts in Gorakhpur finden Frauen Arbeit und stellen in einer kleinen Produktion Hygieneartikel her. Stromausfälle waren bislang an der Tagesordnung und haben die Arbeit stark beeinträchtigt. Der STEAG-Container sorgt nun für eine kontinuierliche Stromversorgung. Dies ist ein eindrucksvolles Beispiel, wie Erfahrungen und Initiative aus NRW, verbunden mit lokaler Kenntnis und Kompetenz die Lebensbedingungen der Menschen in armen ländlichen Gegenden verbessern kann.

     

    Foto 1: STEAG präsentierte Minister Pinkwart eine containerbasierte Hybrid-Photovoltaikanlage, die um Batterien ergänzt zuverlässig bis zu 24 Stunden am Tag Strom liefert – mit und ohne Netzanbindung. Foto: STEAG

    Foto 2: v.l.: Bernhard Steinrücke, Generaldirektor des Indo-German Chamber of Commerce in Mumbai, Dr. Ajay Mathur, Generaldirektor teri (The Energy and Resources Institute), NRW-Wirtschaftsminister Prof. Andreas Pinkwart, Joachim Rumstadt, der Vorsitzende der Geschäftsführung der STEAG GmbH, Dr. Ralf Schiele, Geschäftsführer der STEAG Energy Services (SES) und B.P. Rao, Geschäftsführer der STEAG Energy Services India. Foto: STEAG