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  • Grünes Wasserstoff-Projekt in Duisburg-Walsum strebt IPCEI-Förderung an

    thyssenkrupp und STEAG bewerben sich mit dem Projekt „HydrOxy Hub Walsum“ als „Important Project of Common European Interest“

    Duisburg/Dortmund/Essen. thyssenkrupp Steel Europe, thyssenkrupp Uhde Chlorine Engineers und STEAG planen zur Dekarbonisierung der Stahlerzeugung am Standort Duisburg den Bau und Betrieb einer Wasserstoffelektrolyse mit 500 Megawatt (MW) Leistung. Gemeinsam bemühen sich die Partner nun um Anerkennung des Projekts als „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI) und eine damit verbundene Investitionsförderung durch Bundes- und Landesmittel.

    Mit der erklärten Absicht, mittels einer Grünstrom-basierten Elektrolyse klimafreundlichen, grünen Wasserstoff zur Dekarbonisierung der Stahlproduktion von thyssenkrupp am Standort Duisburg herzustellen, erweist sich das Projekt „HydrOxy Hub Walsum“ als wichtiger Impuls, um basierend auf den in Duisburg gewonnenen Erkenntnissen mittel- und langfristig eine klimaneutrale Stahlproduktion in ganz Europa in industriellem Maßstab zu ermöglichen – und damit dauerhaft wettbewerbsfähig zu erhalten. „In diesem Sinne ist die geplante 500-MW-Elektrolyse am größten Stahlstandort der EU in Duisburg unstreitig ein wichtiges Projekt von gesamteuropäischem Interesse – kurz: ein IPCEI“, sagt Dr. Ralf Schiele, der in der Geschäftsführung von STEAG die Bereiche Markt und Technik verantwortet.

    Auf Linie mit der deutschen und europäischen Wasserstoffstrategie
    Dass Wasserstoff aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten eine wichtige Rolle beim Gelingen der Energiewende und der schrittweisen Dekarbonisierung der Industrie oder auch Teilen des Mobilitätssektors spielen wird, hat sich inzwischen auch in detailliert ausgearbeiteten Wasserstoffstrategien der Bundesregierung und der Europäischen Union (EU) niedergeschlagen.

    Das von den Partnern thyssenkrupp und STEAG entwickelte Projekt in Duisburg-Walsum trägt dabei sowohl den Zielstellungen der bundesdeutschen wie auch der Wasserstoffstrategie der EU umfassend Rechnung. Darüber hinaus trägt eine erfolgreiche Umsetzung des Projekts unmittelbar zum Erreichen der im Bundesklimaschutzgesetz festgeschriebenen Ziele zur schrittweisen Reduktion von Treibhausgasen bei, indem künftig CO2-Emissionen in erheblichem Umfang und dauerhaft vermieden werden können.

    IPCEI-Förderung als ein wesentlicher Baustein für eine Investitionsentscheidung
    „Das Projekt „HydrOxy Hub Walsum“ weist eine hohe Übereinstimmung mit den politisch definierten Zielsetzungen zur klimafreundlichen Umgestaltung der europäischen Volkswirtschaften auf. Daher sehen wir dem Bewerbungsverfahren optimistisch entgegen“, so Ralf Schiele. Insofern käme eine Bezuschlagung des Projekts im Rahmen des IPCEI-Auswahlverfahrens einem ersten, aber wesentlichen Baustein für eine spätere Investitionsentscheidung gleich.

    „Die mögliche Einstufung des Vorhabens als förderfähiges IPCEI-Projekt würde nicht nur dessen gesamtgesellschaftliche Relevanz, sondern auch eine wichtige politische Rückendeckung dokumentieren, die wiederum ein Signal für private Investoren sein kann, dieses industrie- und energiepolitische Schlüsselprojekt realisieren zu helfen“, erinnert Kevin Galle, Projektleiter „HydrOxy Hub Walsum“ bei STEAG daran, dass die Projektpartner grundsätzlich offen für das Engagement weiterer Kapitalgeber sind.

    Projektrealisierung hängt nicht von einer IPCEI-Förderung alleine ab
    Dennoch ist die Realisierung des Projekts nicht allein an eine Förderung als IPCEI geknüpft, im Gegenteil. „Losgelöst vom Ausgang des Verfahrens treiben die Projektpartner die Machbarkeitsstudie zum Projekt weiter zügig voran. Diese ist die Grundlage für die rasche Realisierung eines Leuchtturmprojekts der Energie- und Industriewende und sichert so qualifizierte Industriearbeitsplätze“, so Kevin Galle.

    Ideale Lage ermöglicht zeitnahe Realisierung
    Das Projekt „HydrOxy Hub Walsum“ besticht zudem durch die räumliche Nähe von Erzeugung und Verbrauch des grünen Wasserstoffs. Daher ist es nicht auf den Aufbau eines eigens für den Transport von Wasserstoff ausgelegten Leitungsnetzes angewiesen und kann somit schnell realisiert werden. Geplant ist aktuell, dass die Elektrolyse bereits ab 2025 ans Netz geht und grünen Wasserstoff produziert. Wegen dieser zusätzlich begünstigenden Umstände, ist das Projekt prädestiniert, an der Schnittstelle zwischen industrieller Produktion und urbanem Lebensraum ein wesentliches Rückgrat der zukünftigen Wasserstoffwirtschaft in Deutschland und der EU zu sein.